Meine 2 geistlichen Übungen gegens geliebte Schwarz-sehen

 

Als ich die Email mit der Bitte um 50.000 Euro statt 20.000 Euro Spende an den Großspender abgeschickt hatte, klopfte mein Herz bis in den Hals. Ich war extrem aufgeregt. Würde der Spender meinen Spendenvorschlag als Unverschämtheit auffassen und sich mit seiner Kritik bei meinem Vorgesetzten melden? Nichts dergleichen geschah. Dafür fand ich einen Fördervertrag über 50.000 Euro in der Antwort-Email.

Als ich einen anderen Großspender zu einem Büroabend einlud, befürchtete ich, ihn dadurch zu bedrängen. Ich rechnete fest mit seinem Schweigen auf meine Email bzw. seiner Beschwerde. Doch der Spender reagierte völlig anders. Er sagte seine Teilnahme für sich und seine Frau zu und dankte ausdrücklich für die spannende Einladung.

Eine andere Spenderin, der ich für ihre Spende am Telefon danken wollte, würgte mich barsch ab. Denn, so sagte sie, habe sie gar nicht gespendet und verzichte gern auf meinen belästigenden Dank. Aus dem Telefon strömte eiskalte Luft. Dennoch schrieb ich ihr eine Dankes-Email für die Spende und bat um Aufklärung über unseren möglichen Buchungsfehler. Dann rief ich sie noch mal. Daraufhin entschuldigte sie sich aufrichtig für ihre Barschheit und wir beide lachten herzlich.

 

Das eigene Herz festigen

Von diesen Geschichten könnte ich noch viele andere erzählen. Sie handeln im Kern stets davon, dass alles anders und zwar besser, als von mir gedacht, verlief. Die Dinge wendeten sich zum Guten.

Deshalb will ich diese Erfahrung nicht mehr als Einzelfall abtun, wie ich es viele Jahre lang gehandhabt habe. Stattdessen will ich mich häuten und wachsen. Dazu gehört, dass ich mein ängstliches Herz weiter festige.

Wie gelingt mir das? Diese zwei Sätze helfen mir im Moment ganz gut dabei:

 

Glaube nicht alles, was Du denkst

Den ersten Satz las ich auf einem Holzbild letztes Jahr am Treppenaufgang in einer Wanderhütte in Norwegen.

 

Ich habe es schon auf Instagram geteilt. Denn der Satz begleitet mich seitdem. Er hilft mir, in einer positiven Grundhaltung zu bleiben und mich nicht der Schwarzseherei hinzugeben. Die fällt mir manchmal noch leichter, ist eben aber auch zerstörerisch, was ich nicht mehr für mich und andere will.

 

Hoffen heißt zu leben, als ob Rettung möglich sei

In dem Kalender Der Andere Advent stieß ich auf einen ähnlichen Satz, der mich noch tiefer, weil christlicher, berührte. In der kurzen Tagesmeditation ging es um Hoffnung und dass sie erlernbar ist. Der Theologe Fulbert Steffensky schrieb darin: Hoffen heißt zu leben, als ob Rettung möglich sei.

Diese Rettung begründet sich in Jesus, der alles auf den Kopf gestellt hat. Er ist von den Toten auferstanden. Hat Blinde sehend gemacht. Lahme geheilt. Dämonen ausgetrieben.

Das ist meine Wahrheit. An die klammere ich mich. Auf sie setze ich.

Dies Hoffen übe ich nun durchs Beten.

Mit meiner Beratung kommen Sie schneller ans Ziel!