Zuspruch im dunklen Tal

 

Zurzeit gehe ich durch ein dunkles Tal. Erfolge sind zwar da, doch sie reichen nicht. Der Glanz fehlt. Ich fühle mich elend.

In solch einem Moment rede ich gern alles, was von mir ausgeht, klein. Stelle es insbesondere vor mir selbst als schäbig dar: Halbmarathon in 2.02 Stunden – kann ja jeder mit 52 Jahren. Mein ROI im Großspender Fundraising von 5,9 im Jahr eins des Programms – lächerlich.

So nehme ich mir Position um Position vor. Systematisch zerstöre ich, was mich glücklich gemacht hat oder mit Stolz und Dankbarkeit erfüllt.

In solch einer Welle der Zerstörung zog ich an der untersten Schublade meines Schreibtisches, um dort Ordnung zu schaffen. Da fiel mir ein Brief in die Hände. Adressiert an mich. Geschrieben in meiner Handschrift. Der Umschlag trug den Hinweis, den Brief erst dies Jahr Ostern zu öffnen. Verwundert tat ich das. Denn es war schon deutlich nach Ostern.

 

Was las ich?

In kurzen knappen Sätzen warnte ich mich in dem Brief genau vor dieser Zerstörungswut. In ebenso knackigen Sätzen wies ich mich auf schöne Dinge hin, die ich erlebt hatte. Ich ermahnte mich, diese Schätze zu wahren. Ihre Einzigartigkeit zu erkennen und dankbar anzunehmen. Und eben nicht auszulöschen, wie es so typisch für mich ist.

Da hielt ich inne. Licht drang in mein Tal.

Aus der Schlucht bin ich noch nicht ganz heraus. Doch es geht mir schon besser. Besonders, wenn ich den Brief lese. Manchmal reicht es schon, ihn nur zu berühren. Das mindert meinen Drang, alles Helle auszuschalten, zu ersticken. Stattdessen umfangen mich die positiven Erinnerungen. Ich stimme ein in die Melodie der alten Bilder und lasse die damit verbundenen Lebensfreude zu.

 

Wieso habe ich den Brief verfasst?

Den Brief habe ich auf Anraten eines Freundes geschrieben. Wir haben beide eine einmalige Konferenz im letzten Jahr in Texas besucht. Die Konferenz wird es so nie wieder geben. Mein Freund empfahl mir, in einem Brief an mich selbst festzuhalten, welche beglückenden Momente ich in den drei Tagen erlebt habe. Dabei sollte ich mir vergegenwärtigen, dass mir Gott in diesen Momenten direkt begegnet ist. Er meinte, dass mich diese Erinnerungen dann durch Täler tragen und davor bewahren, die Gottes-Erfahrungen aus meinem Alltag zu streichen.

Sein Impuls gefiel mir sehr. Also schrieb ich in der Woche nach der Konferenz den Brief, um ihn frühestens nach einem halben Jahr zu lesen. Beim Öffnen des Umschlages wehte mich prompt der Geist der Konferenz an. Vital, liebevoll, lebensbejahend. Die Wirkung der zwei Briefseiten ist umwerfend. Für den Tipp danke ich meinem Freund aus ganzem Herzen.

 

Wie ist der Brief aufgebaut?

Der Aufbau des Briefes ist simpel. Das zeigt diese Anleitung:

  • Schreibe Dir nach einem besonderen Erlebnis einen Brief.
  • Halte darin fest, was Du erlebt hast. Das kann etwas Fröhliches sein, Spaßiges, Tiefgehendes oder Spirituelles.
  • Notiere, was Du daraus über Gottes Wesen gelernt hast.
  • Weise Dich darauf hin, was Dir Gott damit sagen will über Deine Natur und Deinen Charakter als sein Geschöpft, seine Liebe für Dich, Deine Sehnsucht, Gottes zu loben etc..
  • Ermutige Dich, wie Du wieder zu Gott zurückfindest und Deinen Alltag mit ihm lebst.

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