Die Sprache der Liebe im Fundraising pflegen

Dies Jahr geh ich in die Vollen. Meine Fortbildungen haben mich nachhaltig inspiriert. Also traue ich mich, von Liebe zu sprechen. Denn Liebe ist das treibende Gefühl fürs Spenden.

Über das Institut for Sustainable Philanthropy habe ich den Mut gefunden, die Sprache der Liebe zu nutzen. Und ich habe Ansätze erlernt und ausprobiert, mit gutem Fingerspitzengefühl Liebe sowohl auszudrücken als auch zu spiegeln. Dabei gilt weiterhin der Grundsatz: „Das, was Deinem Vorgsetzten kitschig erscheint, ist genau richtig.“ Denn es geht nicht mehr um Andeutungen, sondern um das klare, unversteckte Ausdrücken, wie liebevoll die Spender*innen sind. Und wie sehr wir sie lieben. Das kann dann sehr poetisch klingen.

Was folgt der Sprache der Liebe?

Kurz: Höhere Einnahmen und tiefere Bindung der Spender*innen.

Das habe ich gerade heute noch erlebt, als sich eine Spenderin für den außergewöhnlichen Weihnachtsgruß bedankt hat. Sie hat ihn aufgehoben, wie davor auch schon den Weihnachtsgruß aus 2021. Die Worte haben sie tief bewegt. Sie fragte mich, woher wir denn wüßten, wie sie fühlt, ohne sie so genau zu kennen?

-Tja, das bewirkt eben die Sprache der Liebe.

Was ist das Neue an der Sprache der Liebe im Fundraising?

Die Sprache der Liebe trennt sich von der bekannten Logik: „Wir als NPO brauchen mehr Geld für die Mission; du Spender*in kümmere Dich um die Mission, gib uns Geld und wir sagen Dir dann, welche Wirkung Du mit uns erzielst.“

Die Sprache der Liebe trennt sich von der Wirkungslogik, die in den letzten Jahren als letzter Schrei im Fundraising galt. Mich hatte sie auch in den Bann geschlagen, doch ich lerne gern weiter. Damit trennt sich die Liebe-Logik auch mehr und mehr von dem Verständnis, die Spender*in als Held*in in der Fundraisinggeschichte zu platzieren. Wie das?

Die Logik in der Sprache der Liebe ist anders. Die Liebe ist bedingungslos. Wir als NPO spiegeln die Liebe auch ohne Spende. Denn die neue Logik, auf der meine Kommunikation aufbaut, besagt: „Du Spender*in liebst die Menschen/Tiere/Umwelt/Kunst etc., die auch unsere NPO erreichen möchte. Deine Liebe sehen wir, deswegen lieben wir Dich, auch unabhängig von Spende. Du bist außergewöhnlich. Dein Wohlgefühl liegt uns wegen Deiner Liebe am Herzen.“

Trifft diese Logik der Liebe denn überhaupt zu?

Dieser neue Ansatz klingt erst einmal mega pathetisch. Weil ungewohnt, gell? Aber genau diese Logik stimmt. Sie stimmt haargenau. Denn sie entspricht der Gefühlslage der Spender*innen. Das sagt mir meine Erfahrung nach knapp 20 Jahren Major Donor Fundraising. Im Bereich der humanitären Hilfen antworten mir Spender*innen auf meine Frage, warum sie denn spenden: Weil sie mit den Menschen leiden, die unterdrückt werden oder hungern. Weil sie mit ihnen mitfühlen, ihnen diese Menschen wichtig sind, sie sich mit ihnen verbunden fühlen. Kurz, sie spenden, weil sie sie lieben.

Mit meiner Beratung kommen Sie schneller ans Ziel!