Seit Januar bereite ich mich auf den Berliner Halbmarathon Anfang April vor. Bei Schnee, Regen und Sturm ziehe ich meine Joggingschuhe an und laufe meine Trainingsrunden. 50, 60, 90 heute sogar 120 Minuten. Dazu kommen Workouts, die ich auch an lange Arbeitstag anschließe. Sie dauern im Schnitt mit Aufwärmen eine halbe Stunde.
Inneren Schweinehund überwinden
Aber für das intensive Laufen und HIIT jetzt vor dem Wettkampf muss ich mich durchaus überwinden. Denn ein heißer Tee vorm Kaminofen oder ein anregendes Buch bei Schietwetter locken mich alternativ zum Sport sehr. Tee und Buch machen mich echt schwach.
Allerdings bin ich nach den Sporteinheiten immer richtig einverstanden mit mir. Denke dann, ja, das genau bin ich. Zäh, ausdauernd, verlässlich. Wenn ich mir was vorgenommen habe, ziehe ich´s durch.
Magie erleben
Diese Momente, wenn ich nach dem Laufen die Haustür erreiche oder noch verschwitzt die Gymnastikmatte wegräume, erlebe ich als magisch. Als Zauberkraft. Diese Erlebnisse ver- und bezaubern mich. Denn sie stärken mich, egal wie kraftzehrend sie zuvor waren.
Ich erfahre, dass ich Unangenehmes meistern kann - ohne Schaden zu nehmen. Sondern ganz im Gegenteil wachse ich dabei und werde leistungsfähiger.
Diese Momente sind für mich die Beweisführung vom Satz `Leave your comfort zone, that´s where the magic happens´.
Fundraising-Erfolge feiern
Also murmle ich diesen Satz, den ich beim Hirnforscher Dr. Gerald Hüther gefunden habe, auch an meinem Arbeitstisch im Büro. Gerade wenn es darum geht, mit Spenderinnen und Spendern in den Kontakt zu treten.
Dann greife ich zuerst zum Telefon statt zur Tastatur. Trotzdem die Tastatur im Moment noch meine Komfortzone und Digitalisierung in aller Munde ist. Das Telefon ist meine erste Wahl.
Nicht nur für den Dank für eine getätigte Spende, sondern auch und gerade für die Frage nach einer neuen Spende. Erst nach dem persönlichen Kontakt über das direkte Gespräch, erst nach dem Kommittent am Telefon, schließe ich die Email an. Sie ist die Bestätigung des zuvor Besprochenen.
In den letzten Jahren habe ich immer wieder erlebt, wie sehr dieser Ansatz, erst und vor allem zu telefonieren, mein Großspender-Fundraising beflügelt. Vielleicht liegt der Grund darin, dass wir Menschen es weiterhin schätzen, einander in Fleisch und Blut zu erleben? Dies Menschliche transportiert die Stimme nun mal umfassender als eine Email oder ein Brief, wie handschriftlich der auch immer geschrieben sein mag.
Deshalb verlasse ich fürs Fundraising gern meine digitale Komfortzone. Und freue mich auf die folgenden magischen Momente.