Diese Geschichte in der Bibel fasziniert mich schon seit meiner Kindheit.
Denn sie unterstreicht bereits im ganz, ganz Alten Testament, im ersten Buch Mose, was für Gott zählt: Jeder einzelne Mensch.
Die Geschichte von Abraham und Sodom
Worum geht es in der Geschichte von Abraham und Sodom nochmal?
Gott will die Stadt Sodom auslöschen. Denn ihre Bewohner `...haben es schlimm getrieben, ihre Schuld schreit zum Himmel´. Doch Abraham ringt um das Überleben der Städter. Er bittet Gott um ihre Verschonung, wenn er 50 Aufrechte darin findet. Gott geht auf diesen Handel ein. Von Zweifeln geschüttelt, reduziert Abraham die Anzahl der Unschuldigen. Von 50 geht er über 45, 40, 30, 20 auf zehn, um derentwillen Gott die Stadt erhalten soll. Jedes Mal geht Gott auf Abrahams Vorschlag ein.
Qualität geht vor Quantität
So wie in der Erzählung wiegt Qualität mehr als Quantität. Sie steht für das Überleben.
Dies Motto findet sich in zahlreichen Gleichnissen und Bildern der Bibel wieder. So ist das Volk Israel beispielsweise das kleinste, dafür aber das von Gott auserwählte Volk, das mächtig und zahlreich wie die Sterne am Himmel werden soll. Aus dem winzigsten Baum-Samenkorn wächst der mächtige Senfbaum.
Das hier unten gezeigte Foto des Senfbaums stammt von www.treuimglauben.de
Der Reichtum liegt in dem einen
Doch nicht nur aus der Bibel kenne ich solche Geschichten. Ich kann sie auch aus dem säkularen Hier und Jetzt erzählen.
So ermahnt ein mir bekannter, wirtschaftlich sehr erfolgreicher Kiefernchirurg seine Mitarbeiter regelmäßig, nicht ihn als die Quelle ihres Einkommens zu sehen. Vielmehr sollen seine Angestellten ihren Blick schärfen für jeden einzelnen Patienten, der durch die Tür kommt. Denn genau dieser eine steht für ihr Einkommen. Deshalb gebührt jedem einzelnen ihre ganze Aufmerksamkeit, Hinwendung und ihr Service. Nur dadurch sichern die Teammitglieder der Kieferchirurgie ihr gutes Gehalt.
Fokus auf den einen
Die beiden Geschichten, biblisch und säkular, bilden die Basis für meine Fundraising Philosophie: Der eine gilt. Nicht allein im Individualfundraising für Großspender. Nein, selbst im Massenfundraising, was mit der Hyperindividualisierung unserer Zeit Hand in Hand geht.
Es ist nicht nur wirtschaftlich, sondern existenziell, um jeden einzelnen zu ringen. Ihn zu halten. Ihn wiederzugewinnen.
Deshalb konzentriere ich mich so intensiv auf Bindung und Wiedergewinnung.