So häufig wollte ich die Flinte ins Korn schmeißen. Denn mein Traum, eines Tages als Fundraising-Expertin in einem Entwicklungsland zu arbeiten, schien mit jedem Jahr in weitere Ferne zu rücken.
Gute Gründe fürs Aufgeben gibt es immer
Meine Rahmenbedingungen waren gänzlich unglücklich: Ich lebe in einem kleinen Ort, am Fuße des Thüringer Waldes, bin verheiratet, Mutter von vier Kindern, schwimme fachlich oftmals gegen den Strom, bin dadurch häufiger eher als Einzelkämpferin denn als Teamkapitänin unterwegs, gehöre keinen In-Group an.
In dunklen Stunden, mit ihrem guten Schuss Selbstmitleid, wollte ich stets aufgeben. Meinen Traum einfach begraben.
Die Familie leistet Widerstand
Doch mein Zweitältester und mein Mann überredeten mich zum Dabeibleiben. Immer wieder leisteten sie Widerstand. Mit der Begründing, dass sie an mich glauben. Dass sie meine Arbeit cool finden. Also machte ich weiter. Schwamm wie der berühmte Frosch im Milchfass. Paddelte um mein Leben, um nicht unterzugehen, sondern um einen Butterkloß zu schlagen, von dem aus ich aus dem tödlichen Milchfass springen kann. – Ich paddelte fast zehn Jahre lang.
Chance ergreifen oder absagen?
Bis zu diesem Frühjahr. Im März erhielt ich eine kryptische Email: Die Deutsche Welle Akademie in Windhoek bat mich, sie für ihr MiLLi*-Projekt fürs Großspender-Fundraising zu choachen. Ob ich in zehn Tagen zu ihnen für ganze sieben Tage nach Namibia kommen könnte?
Wie bitte?
Ich war fassungslos. Vor Freude, weil ich nun eine angefragte Expertin war. Sogar in Namibia, meinem Lieblingsland. Ich war fassungslos vor Gram, denn soooo schnell und soooo lange konnte ich mich zu dem Zeitpunkt gar nicht auf diese Anfrage vorbereiten. Zum einen war ich eingespannt in andere Aufträge. Zum anderen wollte ich wahrlich kein null-acht-fünfzehn Old-School-Seminar abspulen. Mein Coaching sollte schon eine passgenaue Bedürfnisbefriedigung für das MiLLi*-Team sein. Also sagte ich mit dieser Begründung schweren Herzens ab.
Beharrliches nachfragen aus Namibia
Doch Daniela von der Deutschen Welle Akademie blieb beharrlich. Meine Absage befeuerte sie darin, dass ich genau die Richtige für sie und ihr Projekt sei.
Daraufhin einigten wir uns auf eine etwas längere Zeitschiene. Der Workshop sollte im Mai sattfinden.
Per Skype und Email klärten wir mit dieser Perspektive die drängenden Fragen über das Wesen von Fundraising und den Bedürfnissen des MiLLi*-Teams ab. Dann setzen eine Strategie nach Roger Martin auf. Ihre Justierung erfolgte per WhatsApp.
Erwarten von State of the Art Großspender Fundraising
Daraufhin besprachen wir die Anforderungen für das dreitägige Training in Windhoek Katutura: Inhaltlich gehörten dazu Customer Journey, Persona-Beschreibung, Storytelling und persönliches Fundraising-Gespräch mit Ask. Didaktisch hieß das, jeweils maximal 20 Minuten Impulsreferate zu geben, dazu Gruppenarbeit abwechselnd mit Einzelaufgaben anzuregen sowie kreative Pausen zu gestalten und Videos einzubauen. Worksheets und Kurssprache waren jeweils Englisch.
Intensiv arbeitete ich an dem Material. Gut vorbereitet flog ich Ende Mai nach Namibia.
Traum genießen in tiefer Freude und Dankbarkeit
Der Workshop war gesprägt durch viel Lachen, hohe Konzentration und große Offenheit. Nun gehöre ich zur MiLLi*-Familie dazu.
Daniela, dem MiLLi*-Team, meinem Sohn und Mann bin ich unendlich dankbar. Durch sie und ihr Vertrauen konnte ich meinen Traum leben.
Allein hätte ich dies nicht geschafft. Denn ich brauche immer wieder Menschen um mich, die mir den Rücken stärken.
Welch ein Geschenk meines Schöpfers ist es, dass er mir genau solche Menschen stets zu Seite stellt.
Solche Unterstützung wünsche ich auch Ihnen für Ihren Traum und Ihr Großspender Fundraising.