Letzte Woche erhielt ich Post. Dier Brief war gleich dreifach wertvoll. Denn erstens erhalte ich normalerweise keine Briefe, sondern E-Mails. Zuhauf. Analoge Post hat Seltenheitswert. Zweitens kam diese Sendung von einer Spenderin. Einfach so. Und drittens war der Inhalt ausgesprochen kostbar: In einem selbst gebastelten Umschlag stecke ein selbst geschriebenes und selbst verziertes Büchlein zur Ermutigung und Dankbarkeit.
Die Großspenderin blickt auf ein pralles Leben voller Höhen und Tiefen zurück. Ich kenne sie persönlich, habe sie bereits besucht. Sie war erfolgreiche Unternehmensgründerin. Hat ihren Mann verloren, ihren Sohn. Erlitt einen Schlaganfall, erkrankte an Krebs. Doch trotz tiefer Schicksalsschläge ist sie nicht verbittert. Sie spricht ohne jede Schärfe, obwohl sie nach erlittenem Verrat durch enge Freunde nur allzu sehr Grund dazu hätte. Doch sie gibt diesen negativen Gefühlen nicht viel Raum in ihrem Herzen. Sie bewahrt sich die guten Erinnerungen. Die lassen sie strahlen, wenn sie davon erzählt. Dabei negiert sie Enttäuschungen, Verzweiflung und Kummer nicht. Doch das Gefühl, das sie vermittelt, ist uneingeschränkte Dankbarkeit. Sie verströmt Wärme und Zärtlichkeit.
Diese Frau und ihre Haltung haben mich sehr berührt. Denn sie steht noch in starkem Kontrast zu meinem Sarkasmus, den ich mir weiterhin zu häufig erlaube.
Für diese Begegnung mit dieser Großsenderin danke ich Gott sehr. Sie war und bleibt ein großes Geschenk. Für mich eine Engelsbegegnung zur Kurskorrektur.