3 + 1 Tipps zum richtigen Präsentieren

 

Jetzt stand die Jahresplanung an. Die dazu gehörende Excel-Tabelle mit ihren Projekten und Kennzahlen ist alles andere als sexy. Vielmehr erschlägt sie einen mit all ihren Kriterien und Zahlen. Sie ist Bleiwüste pur und entsprechend langweilig. Egal, wie viel Leben in den einzelnen Projekten steckt.

Demzufolge grübelte ich, wie ich all das präsentieren könnte, ohne dass meine Kollegen abschalten?

Viel habe ich in den vergangenen Jahren zum Präsentieren gelesen, ausprobiert. Vieles verworfen, vieles für gut befunden. Im Endeffekt orientiere ich mich jetzt vor allem an diese vier Punkten:

 

Maximal sechs Dinge benennen

Wir Menschen sind zauberhafte Wesen. Denn wir sind denkfaul und vor allem irrational. Wer von sich behauptet, nur sachorientiert zu arbeiten, versucht hinreißend ungeschickt, seinen eigenen brodelnden Vulkan, der er ist, zu verstecken.

Seitdem ich diese Erkenntnis für mich angenommen habe, geht es mir besser. Deshalb beherzigte ich den Tipp von David JP Phillips, maximal sechs Hauptgedanken vorzustellen. Weil wir bei mehr schlicht abschalten.

 

Emotionen statt Fakten bieten

Wir Menschen suchen Inspirationen, um ein gelingendes Leben zu führen. Wir wollen von Dunkel zu Hell gelangen, wie auch immer wir Dunkel und Hell definieren. Für diese Reise lassen wir uns gern von anderen Menschen inspirieren. Wir brauchen sie regelrecht.

Das heißt für mich, meinen Zuhörerinnen und Zuhörer relevante, emotionale Anregungen bieten zu müssen. Bieten zu wollen.

Soweit, so gut. Nur wo sollte ich für meinen Vortrag die dazu passende Substanz finden?

Also betrachtete ich die Excel-Tabelle noch einmal eingehend und überlegte, warum ich die Jahresplanung mit den Donor Journeys eigentlich genau so entwickelt hatte? Dadurch erinnerte ich die Antworten aus der Spenderergründung. Stöberte in der Datenbank nach den Geschichten, die Spenderinnen und Spender bisher mit mir geteilt hatten. Rekapitulierte, welche Gefühle sie zur Spende tief bewegt hatten.

Heureka, damit hatte ich Substanz in der Hand. Genau diese Gefühle und Geschichten wählte ich für meinen Vortrag.

 

Die Hauptattraktion ist der präsentierende Mensch

Weiterhin gilt, dass Menschen von Menschen lernen. Der Präsentierende steht demzufolge im Mittelpunkt und sollte das auch wollen. Nicht die Bilder auf den Folien sind die Hauptattraktion, sondern der Vortragende selbst.

Puh. Diese Aussage mochte ich lange Zeit gar nicht, weil sie mir zu eitel schien. Doch der wahre Grund für meine Ablehnung war eher meine Angst vor der Aufgabe; sie schien mir zu groß, ich mir zu klein. Nachdem ich allerdings immer häufiger als Feedback hörte, dass und wie sich Menschen von mir inspirieren lassen, habe ich mich mehr und mehr mit dieser Rolle angefreundet. Nun genieße ich sie sogar.

Um die volle Konzentration des Publikums bei mir zu halten, reduzierte ich starke Kontraste auf meinen Folien. Keine visuelle Gegensätze, blinkende oder sich bewegende Bilder sollen den Blick der Zuhörenden ablenken. Das will ich nicht mehr.

Die Folien meiner Präsentation sind bewusst in gedeckten Farben. Der Hintergrund ist stets dunkel. Ich zeige ausschließlich Fotos, keine Zahlen. Die Fotos haben rein dienende Funktion; sie unterstreichen zentrale Aspekte meines Vortrags.

 

Üben, üben, üben

Auch wenn ich seit vielen Jahren Vorträge halte und mich für einen Profi halte, habe ich den Tipp von Nancy Duarte Gold aufgegriffen: Ich habe meine Präsentation geübt. Zugegeben - nach langer Zeit mal wieder.

Dazu habe ich sie laut in meinem Kämmerlein vorgetragen. Im Stehen. Die Zeit gestoppt. Immer wieder. Denn ich wollte dumme Fehler vermeiden. Meine Worte später trotz Nervosität richtig setzen. Klarheit gewinnen und so mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Win-Win-Situation für meine Zuhörer und mich schaffen.

 

Fazit vom finalen Praxislauf? Er war das genau passende Infotainment.

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